Von Sportplatzbuchungen zu Yogaklassen und von Millioneninvestments zur Profitabilität

Hallo Philipp, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Vielleicht möchtest Du uns Eversports, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Wir haben Eversports im Jahr 2013, vor mittlerweile 11 Jahren, gegründet. Unsere Vision war es, dass jede/r jederzeit und überall einfachen Zugang zu Yoga und Sportaktivitäten haben sollte. In den letzten Jahren haben wir insgesamt > 12 Millionen Euro Investments bekommen. Wir freuen uns riesig, dass wir heute ein selbsttragendes, profitables Unternehmen sind. Wir haben insgesamt drei Produkte – einerseits unsere Management-Software, unsere Eversports Buchungs-App für Yoga- und Sportenthusiasten und unser Corporate Programm für Unternehmen.
Unser größter Fokus lag zu Beginn auf unserer Management-Software. Mittlerweile sind wir aber so viel mehr als “nur” eine Software für Studios und Sportanlagen – wir sind eine Community mit über 4.000 Partnern und Millionen von Sportler:innen und Yogi:nis mit denen wir alle eine gemeinsame Leidenschaft für Bewegung teilen. Wir verbinden Yogaund Sportbegeisterte mit Studios, Sportanlagen, Lehrer:innen und Trainer:innen über eine zentrale Plattform. Mit unseren neuen Features in der App können sich Yoga- und Sportbegeisterte noch leichter untereinander vernetzen und austauschen.
Unsere Mission ist es, zu einer gesünderen und aktivieren Gesellschaft beizutragen, indem wir allen die Möglichkeit geben, das Leben durch Bewegung zu verbessern. Wir bringen Menschen in Bewegung und geben ihnen Motivation und Inspiration, um in Bewegung zu bleiben.


Welches Problem wollt Ihr mit Eversports lösen?

Uns ist es wichtig, dass alle Menschen Zugang zu allen Informationen haben und dass sie einfach und schnell ihre liebsten Yoga- und Sportaktivitäten buchen können. Sie finden in unserer App das größte Yoga- und Sportangebot in der Nähe. Außerdem wollen wir Yoga- und Sportanbietern dabei helfen, ein erfolgreiches Studio bzw. Sportcenter zu führen und eine starke Community aufzubauen. Zu guter Letzt wollen wir auch Unternehmen dabei helfen, ihre Mitarbeiter:innen mit Yoga- und Sportbudget
zu unterstützen.


Wie ist die Idee zu Eversports entstanden ?

In meiner Heimatstadt Klagenfurt hab ich durch intensive Recherche erfahren, wie viel diese kleine Stadt an Yoga- und Sportaktivitäten zu bieten hat. Gleichzeitig hab ich gemerkt, dass nur wenige von dieser Vielfalt wissen – die Informationen waren überall, auf unzähligen Websites verstreut. Es gab keine übersichtliche Seite, auf der man das gesamte Angebot aufbereitet sieht. Dadurch ist die Idee zu Eversports entstanden. Die Idee dieses Sportaktivitäten-Portals wurde dann um die Buchungskomponente
erweitert. Als ich nämlich das erste Mal in Wien war, habe ich versucht, einen Tennisplatz zu buchen und hab mir gedacht: “Wie kann es sein, dass ich in Australien innerhalb von einer Minute ein passendes Hotel buchen kann, aber mühsam zahlreiche Webseiten durchforsten und Telefonate führen muss, um einen freien Tennisplatz in der Nähe zu finden.”


Wie würdest Du Deiner Großmutter Eversports erklären ?

Meiner Oma würde ich Eversports so beschreiben: “Wir erstellen eine Software, damit Yoga- und Sportanbieter ihr Geschäft einfacher administrieren können und somit wieder mehr Zeit für ihre Leidenschaft und ihre Kund:innen haben. Für Sportler:innen machen wir es – dank des Internets – viel einfacher Yoga und Sport zu organisieren, sich einen Platz zu reservieren bzw. sich für eine Klasse oder einen Kurs anzumelden und dafür zu bezahlen.”


Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Am Anfang war unser Plan nur eine Plattform für Sportler:innen zu entwickeln – damit diese das Sportangebot in der Nähe einfacher finden können und eine gute Übersicht haben. Im Laufe der ersten Gespräche mit Sportanbietern mussten wir feststellen, dass die meisten noch nicht digital arbeiten und wir sie zuerst mit einer Software ausstatten müssen. Auch der Firmensport Bereich ist neu und bereichert unsere Plattform um ein weiteres wichtiges und verbindendes Element.


Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Erstens: Unsere Partner zahlen monatlich für die Nutzung der Software -Kund:innen-Verwaltung sowie die Verwaltung ihrer Ressourcen, Aktivitäten, ihrer Produkte, ihrer Finanzen etc.
Zweitens: Wir bekommen eine Transaktionsgebühr für die Abwicklung von Online-Zahlungen via Via, Paypal und Sofort. Die Gebühr wird je nach Höhe des bezahlten Umsatzes und der Anzahl der Transaktionen berechnet.
Drittens: Wir vermitteln den Yoga- und Sportanbietern Neukund:innen über unsere Eversports-App und -Website. Wenn die Kund:innen die Studios über unsere App gefunden haben und vorher noch nie bei dem jeweiligen Partner waren, wird für einen begrenzten Umsatz eine Gewinnbeteiligung berechnet.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
90

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Wir haben vor ca. 5 Jahren eine Plattform für Tagestickets für eine Fitnessstudio-Kette namens “Gymentry” übernommen. Wir dachten, dass wir nur die Tagestickets auf Eversports einstellen müssen und es automatisch mehr Buchungen geben würde, als es vorher auf Gymentry gegeben hat. Leider hat das überhaupt nicht funktioniert und die Fitnessstudios wurden kaum von Eversports Usern gebucht. Die meisten Fitnessstudios haben wir im Laufe der Jahre als Kund:innen verloren, weil wir ihnen nicht genug
Buchungen bringen konnten.


Was habt Ihr daraus gelernt ?

Wir haben gelernt, dass es nur Sinn macht, Fitnessstudios auf Eversports einzubinden, wenn man auch ein gutes Argument für die Zielgruppe hat, mit Eversports zu buchen. Im Rahmen von Eversports Corporate haben wir diese Argumente gefunden und so bekommt zB John Harris in Wien zahlreiche Buchungen von Mitarbeiter:innen, die von ihren Arbeitgeber:innen mit Budget ausgestattet wurden.


Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Ich denke, dass wir bei der Unternehmenskultur und Teamspirit vieles richtig gemacht haben. Wir haben von Anfang an viel in gemeinsame Ausflüge, Sport und Feiern investiert, damit sich unsere Mitarbeiter:innen auch privat kennen und schätzen lernen.
Wir haben mehr als 5 Jahre an unseren “Company Values” gefeilt und versuchen, diese Werte jeden Tag zu leben. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden und sehen es als einen unserer größten Erfolge an, ein so diverses und harmonisches Team zu haben.


Wie ist Euer Startup finanziert ?

Wir sind die ersten 9 Jahre von Angel und Venture Capital Investoren finanziert worden.
Seit mehr als einem Jahr sind wir profitabel und stehen auf eigenen Beinen.


Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

In den nächsten 12 Monaten wollen wir an verschiedenen Bereichen der Plattform arbeiten. Speziell für größere Yoga- und Sportanbieter wollen wir die Software weiter verbessern, um ihren Administrationsaufwand weiter zu verringern. Für User werden soziale Funktionen weiter ausgebaut und für Firmenkund:innen wird unser Yoga- und Sportangebot noch vielfältiger und diverser ausgebaut.

Vielen Dank für das Interview

Previous post Wastics im Employer Portrait
Next post Eversports im Employer Portrait

One thought on “Von Sportplatzbuchungen zu Yogaklassen und von Millioneninvestments zur Profitabilität

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Social profiles

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.