Hallo René, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei MUNAKRA kurz vor:
Unser Team besteht aus fünf Personen.
- René: Co-Founder und verantwortlich für die Produktentwicklung, Marketing und Sales.
- Sarah: Co-Founder und verantwortlich für alle Themen rund um Finanzen und Office.
- Georgios: unser Experte für Botanicals und Distillery Manager
- Catherina & Lena: Unsere beiden Expertinnen für Promotions und Tastings.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
Wir, die MUNAKRA Distillery, sind eine junge und urbane Destillerie aus Wien. Unsere Leidenschaft liegt in der handgefertigten Herstellung von Premium-Spirituosen, bei der jedes Produkt mit einem geheimnisvollen Touch versehen wird. Unser Anspruch bei der MUNAKRA Distillery ist es, kreative Grenzen zu überschreiten und innovative Produkte zu kreieren, um gelegentlich auch die ein oder andere traditionelle Konvention herauszufordern.
Welches Problem wollt Ihr mit MUNAKRA lösen?
Wir schaffen einzigartige Spirits, die sich jenseits traditioneller Kategorien bewegen. Anders als bei z.B. bei klassischem Gin, setzen wir auf eine breite Palette von teilweise ungewöhnlichen, Botanicals, die dem dominanten Wacholdergeschmack Konkurrenz machen. Unsere Mission ist es, Spirituosen anzubieten, die auch für Nicht-Wacholder-Fans ansprechend sind.
Gleiches gilt für unsere Botanical Rums, die durch die Zugabe und Re-Destillation von verschiedenen Botanicals eine bemerkenswerte Aromenvielfalt erhalten. Unsere Produkte sprechen nicht nur diejenigen an, die bereits Rum-Enthusiasten sind, sondern öffnen die Welt des Rums durch einer neuen und besonderen Aromenvielfalt auch für Personen, die bisher nicht Teil dieser Spirituosengattung waren. Mit unseren Botanical Rums läuten wir nicht nur eine neue Geschmacksrichtung für Rum ein, sondern begründen eine ganz neue Kategorie in der Welt der Spirituosen.
Wie ist die Idee zu MUNAKRA entstanden ?
Sarah und ich teilen eine Leidenschaft für Gin. Durch Sarahs Mutter, die selbst Edelbrände herstellt, erlernte ich die Kunst der Destillation. So entstand der Gedanke, unseren eigenen Gin zu kreieren – ursprünglich nur für den privaten Genuss gedacht.
Beim ersten Brennvorgang mussten wir Holz beschaffen, da unser Destilliergerät mit Holz befeuert wurde. Im Holzschuppen ereignete sich dann etwas Ungewöhnliches: Sarah und ich stießen auf eine blaue Schlange, die schnell wieder unter dem Holz verschwand. Nach einer Recherche stellten wir fest, dass es auf unserem Kontinent keine blauen Schlangen gibt.
Diese mysteriöse Begegnung inspirierte uns, unser erstes Produkt zu entwickeln, bei dem die blaue Schlange auch auf dem Etikett verewigt wurde. Gleichzeitig entstand unsere Philosophie: Ähnlich wie unsere geheimnisvolle Begegnung möchten wir Produkte mit einem mysteriösen Touch schaffen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter MUNAKRA erklären ?
Eine schöne Frage, und da es im Allgemeinen bekannt ist, dass viele Großmütter das eine oder andere Schnapserl genossen haben, lässt sich die Erklärung leicht finden: Wir kreieren Schnapserl, die sich dadurch abheben, dass sie anders sind.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Als Start-up ist es entscheidend, gewisse Stärken im Vergleich zu den großen Konzernen zu nutzen. Eine dieser Stärken ist die Flexibilität. Wir haben die Fähigkeit, uns rasch an den Markt anzupassen und bestimmte Aspekte schnell zu optimieren. Dennoch sind wir stets unserer Kernphilosophie treu geblieben: Geheimnisvoll. Natürlich. Handgemacht.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Unser Geschäftsmodell basiert auf den B2B-Vertrieb und setzt auf starke Partnerschaften im Einzelhandel, Großhandel und Fachhandel. Dies ist von besonderer Bedeutung für uns, da wir, insbesondere im Export, der Alkoholsteuer unterliegen. Daher ist es nicht möglich, unsere Produkte einfach von unserem Standort in Wien aus in die ganze Welt zu versenden. Aufgrund der unterschiedlichen Handhabung der Alkoholsteuer in jedem Land benötigen wir zuverlässige Importeure oder Distributoren, die unsere Produkte im jeweiligen Land importieren und vertreiben.
Wie genau hat sich MUNAKRA seit der Gründung entwickelt?
Wie jedes Start-up haben auch wir viele Höhen und Tiefen erlebt, doch befinden wir uns kontinuierlich im Wachstum. Zu Beginn brannten Sarah und ich den Gin noch selbst im Keller der Schwiegereltern und etikettierten jede Flasche von Hand. Bestellungen aus unserem Online-Shop wurden von uns mit Kartonen die wir im Kleiderschrank gelagert haben im eigenen Wohnzimmer verpackt und persönlich zur Post gebracht.
Heute haben wir unsere eigene Destillerie in Wien und ein Team von engagierten Mitarbeitern, die uns täglich bei der Verwirklichung unserer Vision unterstützen. Durch unsere Teilnahme an einer renommierten Investment-Show im österreichischen Fernsehen konnten wir namhafte Investoren für uns gewinnen, die nun ebenfalls Teil unseres Teams sind und uns mit ihrem Fachwissen und Netzwerk vorantreiben.
Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Unser Team besteht inzwischen aus Sarah und mir als Gründer, einem Mitarbeiter der sich um die Produktion kümmert und zwei weiteren Mitarbeiterinnen die uns bei Promotions, Messen und Tastings unterstützen.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Eines der prägendsten Ereignisse für uns war ein Markenrechtsproblem, das wir im ersten Jahr auf dem Markt erlebten. Wir waren nicht immer unter dem Namen MUNAKRA bekannt, sondern mussten uns aufgrund eines markenrechtlichen Konflikts umbenennen. Diese Phase stellte für uns eine große Herausforderung dar, da wir bereits erhebliche finanzielle Mittel in unsere Marke sowie in Etiketten und Marketingmaterialien investiert hatten.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Ich werde niemals vergessen, als unser Anwalt sagte: „Betrachtet es als Chance.“ In diesem Moment dachte ich, er mache einen schlechten Scherz. Doch im Nachhinein stellte sich heraus, dass er recht hatte. Wir nutzten die Gelegenheit für ein kleines Rebranding, auf das wir jetzt sehr stolz sind. Das wichtigste Learning aus der gesamten Erfahrung war jedoch zweifellos, dass man sich nicht entmutigen lassen sollte und konsequent seinen Weg verfolgen sollte, egal was passiert.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Meiner Meinung nach kann man nicht alles richtig machen. Wenn man annimmt, dass man bereits alles richtig macht, bleibt kein Raum mehr für Weiterentwicklung. Für mich ist es von großer Bedeutung, alles zu hinterfragen und beständig nach Verbesserungen zu streben, selbst wenn etwas zu funktionieren scheint.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Zunächst haben uns mit Eigenkapital finanziert. Seit Dezember 2023 haben wir Investoren an Bord die frisches Kapital ins Unternehmen gebracht haben.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Alles ist auf Wachstum gestellt. Wir wollen die Listungen im Österreichischen Einzelhandel erweitern und wir setzen auch weiterhin auf den Export in andere EU und nicht-EU-Länder.
Vielen Dank für das Interview.
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