Hallo Michael, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei CrowdTiger kurz vor:
Hallo, danke für den Termin. Ja – sehr gerne. Mein Name ist Michael Wöss und ich bin Geschäftsführer von CrowdTiger. Gemeinsam mit 9 Developern entwickeln wir seit Ende 2020 eine innovative Crowdinvesting-Plattform für Immobilienprojekte. Unser Geschäftsmodell ist anders als das von bestehenden Plattformen. Der Unternehmenssitz ist im 3. Wiener Gemeindebezirk und derzeit haben wir die Plattform im BETA-Testbetrieb.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startups, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
Natürlich. In der heutigen Zeit benötigen Immobilienunternehmen zur Realisierung von Projekten einen hohen Eigenkapitalanteil, da dies für die Bankfinanzierung Voraussetzung ist. Dieser Eigenkapitalanteil kann mit Hilfe von Crowdinvesting aufgebracht werden. CrowdTiger bietet eine Plattform bei der sich Investoren an Immobilienprojekten beteiligen – im Gegensatz zu unseren Mitbewerbern mit einer tatsächlichen Gewinnbeteiligung.
Der Hauptunterschied ist also: Es gibt keine Zinsen, sondern eine echte Gewinnbeteiligung. Damit erhält der Investor eine faire, risikoangemessene Beteiligung an dem Immobilienprojekt, das er mit seinem Investment finanziert.
Welches Problem wollt Ihr mit CrowdTiger lösen?
Mit CrowdTiger lösen wir mehrere Probleme, die am derzeitigen Projektentwicklungsmarkt vorhanden sind:
- Probleme für Projektentwickler: Wie bereits erwähnt verlangen Banken einen hohen Eigenkapitalanteil für Immobilienprojekte. Bei “normalen” Crowdinvesting-Anbietern müssen die Immobiliengesellschaften Zinsen an die Investoren zahlen, welche die Bilanz “verschlechtern” und somit die Konditionen bzw. die Darlehenshöhe bei den Banken eventuell beeinflussen. Bei CrowdTiger gibt es keine Zinsen an Investoren – durch unser Gewinnbeteiligungsmodell entstehen vorab keine rückstellbaren Kosten für die Projektentwickler.
- Probleme für Investoren: Eine Investition in Immobilien-Crowdinvesting-Projekte ist eine gute Alternative zu anderen Investments. Ein gewisses Risiko gibt es dabei natürlich immer, und die derzeit am Markt angebotene Verzinsung von 4 – 8% ist dafür einfach nicht angemessen. Bei CrowdTiger gehen wir einen anderen Weg – bei uns sind die Investoren am tatsächlichen Projektgewinn beteiligt.
Wie ist die Idee zu CrowdTiger entstanden ?
Wir kommen alle aus der Immobilienbranche, mit Ausnahme der Developer. Bei eigenen Projekten und solchen, die wir in unseren vorigen Berufen begleitet haben, sind uns jede Menge Verbesserungspotenziale aufgefallen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter CrowdTiger erklären ?
Wir betreiben eine Online-Plattform, bei der Privatpersonen (wie du und ich) in Immobilienprojekte investieren können. Die Entwickler bauen mit unserem Geld dann neue Gebäude und verkaufen sie im Anschluss. Nachdem der Verkauf abgeschlossen ist, bekommen wir unser Geld plus eine gewisse Gewinnbeteiligung retour. Für den Projektentwickler ist das gut, da er so weniger Eigenkapital einzahlen muss und somit mehrere Projekte gleichzeitig machen kann. Wir, als Investoren, haben den Vorteil, dass wir bei solchen Investitionen überhaupt mitmachen können (normalerweise ist dies für große Investoren vorbehalten) und eine faire Gewinnbeteiligung erhalten. Denn auf der Bank gibt es ja im Gegensatz zu früher keine Zinsen mehr.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Wir entwickeln uns immer weiter. Verändert bisher nicht – da sind wir von Anfang an beim Immobilien-Crowdinvesting mit Gewinnbeteiligung, aber zum Beispiel haben wir während des rechtlichen Set-Ups einige Feinheiten anpassen müssen.
Aber ergänzt hat sich unser Konzept, wir haben während der Entwicklung ständig Ausbau- und Ergänzungsmöglichkeiten ergründet, die wir nach und nach umsetzen.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Projektentwickler können bei unserer Plattform Immobilienprojekte vorstellen. Diese Projekte werden von uns geprüft und Investoren verschiedener Kategorien als Investition angeboten. Bei uns erhalten die Investoren im Gegenzug zu ihrem Investment eine angemessene Gewinnbeteiligung. Sollte also das Projekt einen höheren Gewinn erzielen als gedacht, erhalten die Investoren auch einen höheren Betrag.
Wie genau hat sich CrowdTiger seit der Gründung entwickelt ?
Die Entwicklung läuft sehr gut – derzeit sind wir in der BETA-Phase, bei der wir noch die letzten kleinere Änderungen machen und anschließend gehen wir live. Wir haben auch bereits Aufträge zur Finanzierung von Immobilienprojekten von ca. EUR 1 Mio. vorliegen.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Wer schon einmal etwas von Null gestartet hat, der weiß, dass immer mal etwas schiefgeht. Zum Beispiel bei Development der Plattform, also technische Sachen.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Einiges kann man einfach nicht vorab planen, sondern kann es erst im laufenden Betrieb oder in der Entwicklung festlegen.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
CrowdTiger hat 2021 eine Anschubfinanzierung von 250.000 EUR Venture Capital erhalten.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Unser Ziel für die nächsten 12 Monate ist, dass sich CrowdTiger am Crowdinvesting-Markt gut positioniert und von den Anlegern gerne angenommen wird. Es werden in den nächsten 12 Monaten noch weitere Dienstleistungen hinzukommen, die wir separat vorstellen werden. Die Entwicklung von CrowdTiger ist mit diesem Produkt noch lange nicht abgeschlossen. 🙂
Vielen Dank für das Interview.