FreyZein – nachhaltige Outdoor-Bekleidung aus Graz

Hallo Jan, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei FreyZein kurz vor:

Mein Name ist Jan Karlsson und ich bin der Gründer von FreyZein. Bereits vor einigen Jahren habe ich ein Unternehmen mitbegründet deren Produkte sich bereits erfolgreich verkaufen. Nun möchte ich ein weiteres Herzensprojekt in die Tat umsetzen und mit Gleichgesinnten kompromisslose Nachhaltigkeit im Modebreich etablieren. Tatkräftig dabei unterstützt werde ich von Gabriel Gschaider, unserem Head of Marketing, Lea Baumschlager unserer Designerin, Sabrina Stacherl im Bereich Finance and Sustainability und Sonja Gstättner zuständig für Werbegrafik und Informationsdesign.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Wir sind ein junges Start Up namens FreyZein– natural Outerwear und haben uns zum Ziel gesetzt kompromisslos nachhaltige Mode zu kreieren. Wir sind gerade dabei unsere erste kreislauffähige Jacke auf den Markt zu bringen. Alle Komponenten, auch Zipper und Knöpfe, sind entweder recyclefähig oder biologisch abbaubar. Wir verzichten zu Gänze auf synthetische Materialien, wie sie im Outdoor Bereich häufig verwendet werden, wollen dabei jedoch die selben Wind- und Wasserabweisenden Eigenschaften erzielen. DA es bis jetzt auf dem Markt nichts gibt was unseren Qualitätskriterien entsprich sind wir gerade dabei unser eigenes nachhaltiges Material zu entwickeln.

Welches Problem wollt Ihr mit FreyZein lösen ?

Der Großteil unserer Kleidung besteht aus synthetischen Fasern die nicht biologisch abbaubar sind. Der beim Tragen und Waschen entstehende Abrieb gelangt als Microplastik in unser Ökosystem das letzt endlich wieder auf unseren Tellern landet.

Weltweit landen 99% der Kleidung auf dem Müll, währen nur 1% recycelt wird. Zudem werden Menschen ausgebeutet um billige Kleidung zu produzieren Sie müssen teilweise bis zur absoluten Erschöpfung arbeiten um letzt endlich mit dem erhaltenen lohn ihr leben nicht finanzieren zu können.

Wie ist die Idee zu FreyZein entstanden ?

Für uns hat sich die Frage gestellt warum man Produkte fertigt, die wir bestenfalls Jahre lang mit viel Liebe anziehen – die aber anschließend den Planeten und uns für Jahrhunderte belasten.

Wie würdest Du Deiner Großmutter FreyZein erklären ?

Wir zeigen, dass Kleidung kein Schaden für Mensch und Umwelt darstellen muss und fair in Europa produziert werden kann. Unsere Produkte sind Bi- Zirkular, das heißt entweder kann wieder eine neue Textilie daraus werden oder das Kleidungsstück kann kompostiert werden und bildet Nährstoffe für den Boden.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Wir haben uns vom reinen Outdoorbereich distanziert, da wir zu Beginn oft in eine Schublade mit großen Outdoor Firmen gesteckt wurden. Unser Ziel ist es nachhaltige Mode für Jedermann/Frau anzubieten und nicht nur SportlerInnen. Zudem haben wir aber trotz allem den Anspruch der Wetterfestigkeit bestimmter Produkte, wie es uns zum Beispiel bei unserer ersten Jacke – ganz ohne synthetische Materialien – gelungen ist.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

FreyZein hat 2 Standbeine, einerseits die eigene Materialentwicklung, wobei wir uns gerade im Patentierungsprozess befinden und andererseits die eigene Produktlinie die wir über unsere Online Shop und externe, nachhaltige Online Shops verkaufen.

Zusätzlich möchten wir einen Reparaturservice und in einer fortgeschritteneren Phase auch einen Second Hand Shop anbieten.

Wie genau hat sich FreyZein seit der Gründung entwickelt ?

Dank zahlreicher Förderungen und Programmen ist es uns gelungen ein großes Know How aufzubauen, erste Prototypen zu entwickeln und 4 MitarbeiterInnen anzustellen. Bei der Stoffentwicklung gibt es eine Zusammenarbeit mit einer renommierten Universität in Finnland und einige große Firmen haben schon Interesse an einer Zusammenarbeit Kund getan.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Unser Team besteht zur Zeit aus 5 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Der Verkauf unserer ersten Produkte startete im April 2021.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Zum Glück wurden wir bis jetzt vor großen Fehlschlägen verschont. Da wir noch in den Anfangsschuhen stecken und mit dem Online Verkauf erst Starten wird sich wahrscheinlich in einiger Zeit zeigen was man besser machen könnte und wo noch getüftelt und neu entschieden werden muss.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Learning by Doing – alles ist ein Prozess und die Erfahrung macht uns reifer. Gemeinsam wachsen ist unser Ziel und Fehler sind erlaubt.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Wir sind von vornherein konsequent dem Nachhaltigkeitsgedanken gefolgt. Ohne Kompromisse. Sei es bei der Auswahl der Materialien, bei der Auswahl unserer Produktionspartner, wie auch bei Lieferung und Verpackung, all diese Bereiche müssen berücksichtigt werden.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Unsere Fördergeber sind das AWS, C-VOUCHER, Gründungsgarage, Climate – KIC, Science Park Graz, WORTH- Partnership Project, Federal Ministry – Digital and Economic Affairs

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Unsere Ziele sind die Patentierungen unseres Selbst entwickelten Stoffes, die Ausweitung unseres Produktsortiments sowie die erfolgreiche Platzierung am E-Commerce Markt

Vielen Dank für das Interview.

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