Unverschwendet macht aus Obst und Gemüse, das es nicht in den Supermarkt schaffte, köstliche Feinkost

Hallo Cornelia, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Unverschwendet kurz vor:

Mein Name ist Cornelia Diesenreiter und gemeinsam mit meinem Bruder Andreas habe ich 2016 das Unternehmen Unverschwendet gegründet. Unsere Mission ist der größtmögliche Impact in der Lebensmittelrettung – überschüssiges vor der Tonne zu retten und daraus köstliche Feinkost zu kreieren.

© Dora Neubacher

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Wir haben 2015 mit Unverschwendet als Verein begonnen, in unserem eigenen Marktstand selbst eingekocht, haben aber schnell gemerkt, dass wir noch mehr retten können, wenn wir unsere Produktion auslagern. Und so haben wir Schritt für Schritt vom kleinen Startup, das noch selbst ernten gegangen ist und jedes Kilo selbst gerettet hat, den Weg zum Jungunternehmen geschafft.

Welches Problem wollt Ihr mit Unverschwendet lösen?

Wir wollen überschüssige Lebensmittel vor dem Verschwenden retten. Diese werden aussortiert, weil sie zu viel, zu klein, zu groß oder zu krumm sind. Aussortiertes wird durch Einkochen haltbar gemacht und hat so im Feinkostglas eine zweite Chance.

Wie ist die Idee zu Unverschwendet entstanden ?

Cornelia Diesenreiter hat im Rahmen ihrer universitären Ausbildung eine Restmüllananalyse in England gemacht und dabei in 1.000 Kilo Abfall, 400 Kilo noch verzehrbares Essen gefunden. Das hat sie nachhaltig beeinflusst und die Frage ausgelöst, wie überschüssige Lebensmittel wieder in den Kreislauf integriert werden können.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Unverschwendet erklären ?

Dank des alten Wissens um Einkochen, Haltbarmachens und Veredelns werden Lebensmittel vor dem Wegwerfen und Verderben gerettet. Die inneren Werte von einem Apfel, einer Marille oder Karotte, sind trotz Schalenfehler, einwandfrei und liefern den besten Geschmack für unsere süße und pikante Feinkost.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Das Grundkonzept des Rettens und Haltbarmachens ist seit Tag 1 unverändert.
Wir haben uns im Laufe der Jahre weiterentwickelt, die Produktion ausgelagert, sind große Kooperationen eingegangen und an unseren Herausforderungen gewachsen. Als Pioniere der Lebensmittelrettung durften wir die letzten Jahre sehr viel lernen und tonnenweise Gutes retten.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Überschüsse aus Landwirtschaft und Produktion werden gemeldet und von unsere Produktentwicklung und jener unserer Partner:innenbetriebe zu einem guten Feinkostprodukt entwickelt. Dazu werden innovative Schritte gesetzt, verkostet und getüftelt. Unsere Feinkost verkaufen wir in unserem eigenen Onlineshop und Marktstand am Wiener Schwendermarkt, über tolle Partner:innen im Bereich Feinkost und Greislereien.

Für Firmenkund:innen, die gerne ihren Mitarbeiter:innen, Kund:innen oder Partner:innen zu unterschiedlichen Anlässen etwas schenken möchten, bieten wir vom eigenen Branding bis zum Direktversand ganz viele Lösungen unseres Geschenkeservices an.

Wie genau hat sich Unverschwendet seit der Gründung entwickelt ?

Waren wir am Anfang noch eine Handvoll Leute die sich mit dem Ernten, Einkochen, Verpacken und dem Unternehmenserfolg beschäftigt haben, sind wir mittlerweile ein Team von circa 20 Personen, zwei Marken und tonnenweise Gerettetem. Gemeinsam mit namhaften Kooperationspartner:innen an unserer Seite, retten wir und bringen viele neue und köstliche Produkte auf den Markt.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

20 Mitarbeiter:innen

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir möchten so viel wie möglich retten und wieder in die Wertschöpfungskette zurückführen. Das ist zum einen mit unserer Feinkost und zum anderen mit der Weitergabe von geretteten Lebensmitteln an deprivierte Personen. Hier arbeiten wir zum Beispiel ganz eng mit der Tafel Österreich zusammen und haben in einem gemeinsamen Projekt Suppen, Sugo und Aufstriche aus gerettetem Obst & Gemüse für Klient:innen von sozialen Einrichtungen gemacht.

Vielen Dank für das Interview.

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