
Hallo Manuel, vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Stell dich unseren Leser:innen doch mal kurz vor – wer bist du, und was machst du bei Mazing?
Ich bin Manuel Messner, Mitgründer und Geschäftsführer von Mazing. Meine Aufgabe ist es, gemeinsam mit meinem Team die Möbelbranche ins digitale Zeitalter zu bringen – mit 3D-, Augmented-Reality- und AI-Lösungen, die Produktpräsentationen auf ein neues Level heben.
Vielleicht möchtest du uns euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen?
Mazing ist eine Plattform, mit der Möbelhersteller und -händler ihre Produkte in interaktiven 3D- und AR-Ansichten darstellen können – schnell, einfach und ohne technische Hürden. Wir arbeiten mit führenden Herstellern zusammen und helfen ihnen, mehr online zu verkaufen, indem wir Produkte erlebbar machen.
Welches Problem wollt ihr mit Mazing lösen?
In der Möbelbranche gibt es immer noch riesige Hürden bei der digitalen Produktdarstellung. Produktbilder sind oft statisch, unflexibel und geben den Kund:innen kein Gefühl dafür, wie das Möbelstück in den eigenen vier Wänden wirkt. Wir lösen genau das: Mit Mazing kann jede:r ein Produkt in 3D betrachten, drehen, in verschiedenen Farben sehen – und direkt in der eigenen Wohnung per AR platzieren.
Wie würdest du deiner Großmutter Mazing erklären?
„Stell dir vor, du willst einen neuen Sessel kaufen. Früher hättest du ihn nur im Geschäft sehen können. Mit Mazing kannst du ihn jetzt direkt auf deinem Handy in deinem Wohnzimmer anschauen – als wäre er schon da.“
Wie funktioniert euer Geschäftsmodell?
Wir bieten unsere Plattform im SaaS-Modell an. Hersteller und Händler zahlen eine monatliche Gebühr, abhängig davon, wie viele Produkte sie in 3D/AR hosten. Dazu kommen optionale Tools wie 3D-Modell-Erstellung oder KI Bildgenerierung.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Am Anfang haben wir versucht, zu viele Branchen gleichzeitig zu bedienen. Das hat uns Fokus und Geschwindigkeit gekostet.
Was habt ihr daraus gelernt?
Spezialisierung ist der Schlüssel. Seit wir uns voll auf die Möbelbranche konzentrieren, sind unsere Lösungen tiefer integriert und für Kund:innen wesentlich wertvoller.
Und wo habt ihr bisher alles richtig gemacht?
Bei der Wahl unseres heutigen Teams. Wir haben Menschen gefunden, die nicht nur top in ihrem Bereich sind, sondern unsere Vision teilen.
Was ist euer nächstes großes Ziel?
Unsere AR-Lösung noch stärker mit AI zu verbinden, sodass Händler:innen automatisch und in Sekunden perfekte 3D-Modelle generieren können – direkt aus einem Produktfoto.
Stell dir vor, du würdest heute nochmal ganz von vorn starten. Was würdest du anders machen?
Früher den Fokus auf eine Nische legen, statt alles gleichzeitig auszuprobieren.
Erinnerst du dich noch an den Moment, in dem du entschieden hast: „Ich gründe ein Unternehmen!“?
Als ich mit meinem eigenen Online-Shop Probleme mit einer niedrigen Conversion-Rate und hohen Rücksendungen hatte – und gleichzeitig merkte, wie aufwendig und unflexibel klassische Produktfotografie ist.
Was war deine größte Herausforderung – und wie hast du sie gelöst?
Die Skalierung unseres Teams bei gleichzeitig hohem Qualitätsanspruch. Lösung: Klare Prozesse und ein Onboarding, das neue Teammitglieder schnell auf unser Niveau bringt.
Welche Entscheidung hat sich im Nachhinein als goldrichtig herausgestellt?
Mindestens 60 % unserer Arbeitstage im Büro zu verbringen. Der persönliche Austausch im Team sorgt für schnellere Entscheidungen, mehr Kreativität und stärkeren Zusammenhalt.
Was war der beste Ratschlag, den du je bekommen hast – und von wem?
„Mach deine Probleme zu den Problemen deiner Mitarbeiter.“ – Peter Augustin. Dieser Satz hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Verantwortung zu teilen und gemeinsam Lösungen zu finden.
Welchen Rat würdest du anderen Gründer:innen mit auf den Weg geben – besonders jenen, die noch zögern?
Starte klein, teste schnell, und lass den Markt entscheiden, nicht deine eigene Meinung.
Was ist eine harte Wahrheit über Unternehmertum, über die zu wenig gesprochen wird?
Du wirst mehr Zeit mit deinem Unternehmen verbringen als mit fast allem anderen im Leben – also sollte es dir wirklich Spaß machen.
Welche Bücher, Podcasts oder Menschen inspirieren dich – und warum?
Der „Diary of a CEO“-Podcast von Steven Bartlett – weil er ehrliche, tiefe Gespräche mit Unternehmer:innen führt, fernab von PR-Phrasen.
Was war für dich ein echter „Gamechanger“ – ob Tool, Team oder Mindset?
Das Bewusstsein, dass Geschwindigkeit wichtiger ist als Perfektion.
Was bedeutet für dich Erfolg – ganz persönlich?
Ein motiviertes Team, zufriedene Kund:innen und die Freiheit, an spannenden Projekten zu arbeiten die echten Mehrwert bringen.
Wenn du anderen Gründer:innen in Österreich eine Botschaft mitgeben könntest – welche wäre das?
Vergiss das wochenlange Feilen am perfekten Pitchdeck oder das Abarbeiten von Förderrichtlinien. Sprich stattdessen mit Kund:innen, greif zum Telefon, ruf potenzielle Käufer:innen an und hole dir echtes, ungefiltertes Feedback.
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mit uns so offen zu sprechen.
One thought on “Mazing: Verwandelt statische 2D-Bilder in eine visuelle Symphonie”